
Hallo, ich
bin Brigitte und seit 1951 auf der Welt. Von Beruf bin ich
Lehrerin
in einer
Grundschule. Zur Zeit arbeite ich in einem kleinen Ort an der
deutsch-niederländischen Grenze. Er ist fast nahtlos verbunden mit der
niederländischen Nachbarstadt. Aus der Luft kann man die Grenze zwischen
den beiden Orten nicht erkennen.
Im laufenden Schuljahr
ist es äußerst spannend. Eine erste und eine zweite Klasse werden gemischt
unterrichtet. Eine schöne und anstrengende Aufgabe, über
die ich mich sehr freue, da die Kinder mit viel Freude und zufrieden lernen.
Niemals später lernt der Mensch so schnell, so viel und meistens auch so willig
wie gerade in den ersten Schuljahren.
Die Kombination der beiden ersten
Jahrgänge hat ihren besonderen Reiz, den es zu erobern gilt. Zunächst haben
wir nur in der Mathematik gemischt. Da gab es in der Gruppe Kinder, die den
Zahlenraum bis 10 noch nicht ganz erobert haben und schon Kinder, die sich den
Zahlenraum bis 1000 und darüber schon erarbeitet hatten. Dazwischen arbeiten die
Kinder an allen Teilabschnitten, die möglich sind.
Zwischenzeitlich haben wir jahrgangsübergreifend auch projektartig in den
anderen Fächern gearbeitet. Die ersten Erfahrungen, die wir gemacht haben, sind gut.
Allerdings ist das Unterrichten auf diese Weise recht anstrengend, da für die
einzelnen Kindergruppen immer wieder weiterführendes bzw. vertiefendes Material
bereitgestellt werden muss. Bei der Bandbreite ist das kein einfaches
Unterfangen.
Nach dem ersten "Versuchsjahr" läuft der jahrgangsgemischte Unterricht nun in
allen Lernbereichen.
Ansonsten treibe ich noch mein "Wesen" im vierten Schuljahr. Die Kinder werden
von mir in die Geheimnisse der Mathematik eingeweiht.
In diesem Jahr gibt es erstmalig eine
Lese-AG.
Darin habe ich noch gar keine Erfahrung, aber die ersten Wochen zeigen, dass die
Kinder, die sich für diese AG gemeldet haben, mit viel Freude dabei sind. Wir
lösen Kinderkriminalfälle, geben unsere gelesenen Bücher bei Antolin ein, hören
in gelesene Bücher und lesen ganz viel selbst. Es macht allen Beteiligten viel
Freude. Leider musste diese AG aufgelöst werden, da eine Kollegin langfristig
erkrankt ist.
Unsere
Schul-Homepage werde ich in diesem Jahr wohl ohne fachkundliche Kinderhilfe machen müssen, da
ich mich schlecht in 2 AG's gleichzeitig einbringen kann.
Allerdings muss sie auch völlig umgestaltet werden, da wir von vielen Eltern die
Zustimmung für die Veröffentlichung von Kinderfotos nicht bekommen haben. Daher
ist es äußerst schwierig, eine ansprechende HP zu gestalten, denn zu einer
Schule gehören immer auch die Kinder. Schaut man sich ein Schulwebsite ohne
Kinderbilder an, wirkt sie doch sehr "tot".
Die
Arbeit mit den Kindern macht mir, auch nach über 30 Jahren, immer noch sehr viel Freude.
Die Zusammenarbeit mit
Eltern hat sich leider in den vergangenen Jahren zunehmend als schwieriger
erwiesen. Viele Eltern meinen, sie können "fachkundig" Anweisungen geben, wie
ihr Kind unterrichtet werden müsse. Das bekommt man dann in Form einer
Mängelliste auch schriftlich.
Leider wird dabei oft
vergessen, das wir unser Handwerk schon gelernt haben. Auch Vorgaben (Lehrpläne,
Schulgesetz, etc.) werden nur unzureichend bzw. gar nicht gelesen und beachtet.
Wenn vermeintlich
sachliche Argumente seitens der Elternschaft nicht greifen, da sie faktisch als
falsch bewiesen werden, wird gern das Argument "Sie können die Kinder nicht
motivieren" aufgegriffen.
Hinterfragt man hier
gezielt, kommt oft das Fazit, dass insbesondere Kinder dieser Eltern,